Gen – Flüstern
Gene hypnotisch beeinflussen
Wenn Tintenfische beim Denken Gene verändern!*
HypnoSpecial 27. Juni 2020
Liebe Freunde der Hypnose und der Hypnotherapie
Zum jetzigen Zeitpunkt (30. März), weiss ich leider noch nicht, ob es uns überhaupt erlaubt ist, den Kurs am 27. Juni abzuhalten. Tun wir einfach so, wie wenn es möglich wäre….. . So oder so, möglicherweise erweist sich Nachfolgendes durchaus als nützliche Info für Dich.
Body-Mind. Auf was macht uns das Coronavirus aufmerksam? Vermutlich auf vieles. Allerdings gerade für uns Hypnotherapeuten, die wir tagtäglich mit dem Unbewussten arbeiten, das so eng mit dem Körperlichen, letztlich mit Natur verflochten ist, könnte es uns inspirieren noch mehr über die wesentlichen Prozesse unserer Natur kennen zu wollen. Im Rahmen des Wirkens des Coronaviruses natürlich vor allem über die Abläufe im Immunsystem. Nur schon die Tatsache, dass Menschen so verschieden auf das Virus reagieren, ist doch höchst bedenkenswert. Warum erkennt bei den einen das Immunsystem das Virus und erledigt es und bei den anderen nur mühsam oder gar nicht. Auch besteht ein Virus ja hauptsächlich aus Erbsubstanz, was zum Nachfolgenden passt.
Nutzen für die Hypnotherapie. Je mehr wir diese biologischen Vorgänge in uns kennen und verstehen, umso spezifischere Anregungen können wir dem Unbewussten anbieten (statt nur generelle).
Nun, im vorliegenden Kurs geht es darum zu explorieren, wie wir mit Hypnose die Genexpression beeinflussenkönnen (was natürlich gerade beimImmunsystem bezüglich Immunität von grosser Bedeutung ist).
* Erstaunlich. Wie im Untertitel schmackhaft gemacht: Der Tintenfisch verändert in seinen Neuronen den im Erbgut vorgesehenen Genausdruck, wobei das primäre Produkt, die Messenger-DNA modifiziert wird. Dieser Vorgang kann als epigenetisch erkannt werden (siehe auch unter Definition), denn so variieren Nervenzellen durch ihr spezielles Milieu (Umgebung) die Genexpression. Dadurch hat der Tintenfisch natürlich Vorteile, denn statt üblich lang über Generationen auf passende Mutationen zu warten und diese auf Anwendung zu selektionieren, kann er während seiner Lebenszeit schon Variationen eines Genausdrucks nutzen.
Definition. Was also ist Epigenetik? Sie ist die biologische Wissenschaft der Veränderungen im erblich genetischen Ausdruck mit Auswirkung im Somatischen und ohne Änderung in der DNA Sequenz. Dies kann auch die Aktivität eines Gens betreffen.
Mit anderen Worten: Grundsätzlich kann ein Gen durch Umgebungseinflüsse zu einem anderen Ausdruck gelangen als in der DNA Sequenz festgeschrieben. Eine solche Veränderung kann gar vererbt werden, was bei Fettleibigkeit bewiesen ist (und bei Diabetes sehr wahrscheinlich). Unter den Umgebungseinflüssen befinden sich natürlich auch die psychischen. Epigenetische Vererbung, d.h Vererbung ohne Mutation wird auch als Epigenetik im engeren Sinn betrachtet. Veränderungen nach der direkten Genexpression, also z.B. am „Erstprodukt“ des Gens, an der Messenger-RNA können anderseits als Epigenetik im Weiteren verstanden werden. Allerdings interessieren uns Hypnotherapeuten vor allem diese Vorkommnisse.
Link zur Hypnotherapie. Wenn wir nun wissen, dass Umgebungseinflüsse die Gen-Expression verändern können und wie diese molekularen Vorgänge stattfinden, können wir unsere Anregungen bei bestimmten Symptomen nun auf die effektiv vorkommenden molekularen Prozesse abstimmen, wobei für uns vor allem Behandlungen mit „erweiterter Epigenetik“ in Frage kommen.
Beispiel. Dazu ein Beispiel: Bei einer 50-jährigen hörten ein Teil ihrer Pankreaszellen auf deren Enzyme zu produzieren. Gemäss den Ärzten soll dies bei dieser Symptomatik immer irreversibel bleiben. Nun, da aber nicht klar ist, ob diese Zellen abgestorben sind, hoffte die Klientin auf Selbstheilung und liess sich neben der ärztlichen Versorgung auch hypnotherapeutisch behandeln. Nach etwa einem Jahr mit 6 Hypnose- Sitzungen erschienen die entsprechenden Enzyme wieder in fast normaler Konzentration. Da Enzyme (Proteine) direkt mit der Genexpression verbunden sind, dürfen wir auch annehmen, dass bei der Selbstheilung diese Prozess im Spiel waren.
Erich’s Hintergrund um Epigenetik. Während meines Studiums der Biologie stiess ich auf die Epigenetik. Wegen der Möglichkeit der Umgebungsbeeinflussung (z.B. Visualisierungen) der Erbsubstanz im Zusammenhang mit Selbstheilung begann ich mich für sie zu interessieren. Ich wurde allerdings gewarnt, über Epigenetik in Prüfungen bei einem weltberühmten Genetiker zu sprechen, denn zu jener Zeit war Epigenetik mehrheitlich verpönt (störte das Dogma, dass die Sequenz auf der DNA immer alleine bestimmend sei). Jedoch schon bald, auch schon während meiner Forschungszeit als Molekularbiologe in San Francisco (bis 1980) im Bereich Genexpression und Genetic Engineering, wurde mehr übers Zusammenspiel von Umgebung und DNA, bzw. Chromosomen entdeckt und entsprechend wuchs die Akzeptanz der Epigenetik.
Dann natürlich auch in der Hypnotherapie: Schon in den 80er spekulierte ich, wo wohl die Selbstheilung ansetzt, z.B. bei meiner hypnotherapeutischen Behandlung einer Lupus erythematodes – Erkrankung, ansetzt, wenn nach einer Sitzung merkliche positive Veränderung, in einem Fall starke Erhöhung der Anzahl Leukocyten, gemessen wurde.
Was eben aufmerksam macht auf die Möglichkeit, mit Hypnose die molekularen Prozesse positiv beeinflussen zu können.
Kursinhalt. Im Kurs nun werden wir einerseits die wichtigsten molekularen Gegebenheiten am Chromosom kurz aufzeigen. Jedoch der Hauptfokus und zeitliche Aufwand wird vor allem auf dem möglichst spezifischen Bilden von Anregungen (z.B. Metaphern) und dem hypnotisch Applizieren derselben liegen. Dabei wird das individuelle Wissen, Verständnis und der Sinn für molekulares Geschehen der Versuchspersonen/Klienten einbezogen.
So werden unter anderem folgende Themen im Kurs anzutreffen sein und wie immer in den HypnoSpecials in Form von – „Hypnotalk, Referat, Demonstration und Üben in Kleingruppen“:
– Bedeutung des individuellen Verständnisses für somatische Prozesse des Hypnotherapeuten
– Bedeutung des individuellen Verständnisse für somatische Prozesse des Klienten
– Aufgefrischt: Was tut sich denn da an den Genen? Nicht nur die DNA ist es, sondern oft das ganze Chromosom
– Zugang zur inneren Regie des Molekularen
– Anregungen prüfen, z.B. real und/oder symbolisch Anleitung für wirkungsvolle Anregungen für Veränderung im Molekularen
– Kreative Spielwiese der Anregungsbildung
Bei Interesse, Lust oder Bedarf, sehe ich Dich gerne in diesem Seminar, am 27. Juni, wenn Corona so will, oder dann halt später.
Herzliche Grüsse Erich