Die Hypnotherapie von Krebs

Kursunterlage vom 1-Tagesworkshop „Die Hypnotherapie von Krebs“
vom 11. März 2018

Einführung

Dieser 1-tägige Workshop konzentriert sich ausschliesslich auf Information und Lernmodule, die im Zusammenhang mit hypnotherapeutischer Behandlung von Krebs relevant sind. Mit anderen Worten, was wir als unerlässlichen Kompetenz-Hintergrund für Hypnotherapeuten bei der Arbeit mit Krebs betrachten. Natürlich, wie bei allen Kompetenzentwicklungen gehen wir davon aus, dass die Lerninhalte durch Verstehen und Anwenden mit der Zeit intuitiv verfügbar werden.
So wird kein Detailwissen zu den verschiedenen Krebsarten vermittelt, da kaum Hinweise vorhanden sind, die belegen würden, dass dies für eine Hypnotherapie nützlich wäre. Natürlich wird davon ausgegangen, dass es gefährlichere und ungefährlichere Krebserkrankungen gibt. Diese Unterscheidungen sind sicher für die medizinische Behandlung hoch relevant. Jedoch für die Hypnotherapie von Krebs gehen wir davon aus, dass die entsprechende Person sich so oder so in der Kategorie derjenigen befindet, denen es gelingen kann, wieder gesund zu werden (wie es übrigens auch geschickt kommunizierende Onkologen (wenige) auch so formulieren.
Dass auch der Hypnotherapeut eine grobe Übersicht über medizinische Behandlungsformen aufweist, kann allerdings dann für Klienten mit Krebs nützlich sein, wenn ein Onkologe nicht auf alle mögliche medizinischen Behandlungsformen hinweist. Dies betrifft vor allem die neueren Immun-Therapie Verfahren. So wurde z.B. ein Klient mit Chemo behandelt, obwohl es nach Aussagen von 3 verschiedenen Onkologen für seinen Krebs keine „eigentliche“ Behandlung gab. Der Klient aber selber herausfand, dass es in Barcelona (auch anderswo, z.B. in Heidelberg) Versuchsgruppen für die neue Immun-Impf-Therapie (mehr davon unter „Information/Wissen“ gibt. Er wurde informiert, dass zur Zeit seiner Anfrage gerade eine Versuchgruppe in Barcelona beendet wurde und von 50 Teilnehmern 14 ihren Krebs überlebt hatten.

Für’s Verständnis des Zusammenwirkens von Body und Mind erinnern wir an die Hypnosomatics- Beiträge von Hypno 2 und 3 sowie vom HypnoSpecial „Hypnosomatics“ (kann als PDF angefordert werden).
Hier als Anregung daraus:
„Unter Hypnosomatics verstehen wir einerseits das Zusammenwirken von Geist/Seele/Kognition mit dem Körper (Physiologie), anderseits jedoch (zusätzlich zu Konzepten über Psychosomatik und Body-Mind, etc.) auch unsere schon vorhandenen bewussten und unbewussten (Selbst-) Hypnose-Aktivitäten wie auch das ganze Potenzial möglicher hypnotischer Anregungen zur Beeinflussung körperlicher Prozesse.“
„Mit der Arbeitstheorie des Hypnosomatics – Konzeptes gehen wir davon aus, dass die innere gefühlte Atmosphäre, die wir hier Holosphäre nennen, die Gesundheit mehr als alles andere beeinflusst. Mehr noch, diese Atmosphäre, entsprechend einem „Sinn für sich als natürlich genährtes, sich balanciert entwickelndes und sich in einem spirituell/mental/ emotional/physischen Gleichgewicht befindlichen Lebewesen“, scheint bei psychosomatischen Krankheiten über gesund oder krank zu bestimmen. Wir können uns so vorstellen, dass was für die Physiologie die Homöostase bedeutet, für den Mensch als Ganzes die Holosphäre ist. Die Holosphäre denken wir uns in engem Austausch mit dem Körper, aber auch mit all den anderen Ebenen des Seins, letztlich mit allem, was positiven wie auch negativen Einfluss auf diese innere Atmosphäre hat. Einerseits, was potenziell für uns alle, aber auch, was individuell von Bedeutung sein kann.“

Die Kursunterlage „Hypnotherapie von Krebs“ ist eine Strukurhilfe. Sie vermittelt Grundaspekte, die es lohnt im Repertoire verfügbar zu haben. Inhaltliche Aspekte werden im Kurs mündlich angeboten.

Im Mittelpunkt des Workshops „Hypnotherapie“ von Krebs stehen folgende Aspekte:

★ Mindset
★ Umsetzen der Erkenntnisse der psychosomatischen Dynamik
★ Umsetzen aller Erkenntnisse in die Selbsthypnose

Mindset
Unter Mindset verstehen wir, wie wir uns zu den betreffenden Themen bewusst „mental“ orientieren.
Über viele der folgenden Aspekte informieren wir uns vor der eigentlichen Hypnose, vorzugsweise im „konversationellen Hypnose“ – Stil und setzen die gewonnenen Erkenntnisse in Hypnose kompatible Form um, z.B. in Metaphern.

Zentrale Aspekte:

• Akzeptanz
Wichtig erscheint, dass der Klient sich in der Gegenwart abholen kann, also sich auch mit der Krankheit Krebs akzeptiert. Ein Nicht-Wahrhaben-Wollen oder Verdrängen wäre wohl im Sektor „Psychosomatik“ als ein Weiterführen einer Einseitigkeit zu verstehen, der möglicherweise krebsauslösenden Bedeutung zugekommt. Vermutlich wäre so keine optimale energetische Disposition für Selbstheilung verfügbar. Ist es dem Krebskranken anderseits möglich, die Heilung von Krebs als „das zentrale Projekt“ zu verstehen, wirkt dies immer auch als wesentlicher Beitrag für die Wiederfindung der Gesundheit.

• Zuversicht/Vertrauen
Zu Beginn schon einer Sitzung streben wir eine Atmosphäre der Zuversicht und Vertrauens an. Die Zuversicht, dass es möglich ist wieder gesund zu werden. Dazu gehören Bearbeitung möglicher Traumatisierungen und depressiver Stimmungen aus der Zeit der Erstdiagnose, denn im Moment des Erfahrens der Diagnose befinden sich viele Menschen in einer Art vonTrance. Damit kann ungeschickte Kommunikation von Ärzten noch viel ungünstiger einwirken, als wenn eine neutrale Situation vorgelegen hätte. Jedoch mit dieser Trance wirken die Aussagen oft auch als posthypnotische Suggestion. Was z.B. die Tendenz, auch nach gelunger Heilung, verstärken kann, häufig in Ängste auszubrechen, dass Krebs wieder auftauchen könnte.
Nützlich für Krebskranke ist es, einen Weg zu finden, der es ermöglicht (wieder) an die positive Absicht des körperlichen Geschehens zu denken und (wieder) zu Vertrauen in die Selbstheilung zu gelangen (siehe auch bei „spez. Wissen/Vertrauen“).

• Spezifische(s) Wissen/Information
Sowohl als Basis für die Hypnose und als Inspiration für die Hypnosegestaltung als auch zur Gewinnung von Zuversicht, Vertrauen des Krebskranken und als Instruktion setzen wir dieses spezifische Wissen, bzw. die Informationen ein.

– Hypnose
o Abklären, inwieweit Sinn und Kommitment vorhanden ist, sich in den hypnotischen Body/Mind-Prozess einzulassen. Beachte den Unterschied bezüglich „glauben (müssen)“ und „einlassen“!
o Den Klienten abholen, wie er sich bezüglich der Body/Mind-Dynamik und der Selbstheilung orientiert. Was er glaubt, was er weiss und was er erfahren hat.
o Für den Hypnotherapeuten ist es notwendig abzuschätzen, inwieweit
die Trance des Klienten schon zu Beginn weg eine wirksame ist (siehe
Hypno 1-3: „Die wirksame Trance“). Wohl im Zusammenhang dazu geht es auch darum, die Wahrnehmungsfähigkeit des sensorischen Erlebens des Klienten festzustellen und einzubeziehen.
o Aufklären bezüglich was die (Selbst-) Hypnose zur Selbstheilung beitragen kann: Beispiele aus dem Wirken der Hypnotherapie bei Krebs.
o Auf passende Art und Weise das Wesen des Hypnosomatics vermitteln.
o Die psychosomatische Dynamik abklären, konzeptionalisieren und in hypnotische Form bringen.

o Den Sinn und die Möglichkeit sich als in sich funktionell geschlossenen Organismus zu verstehen und dies auch erleben, bzw. fühlen können. In hypnotische Form bringen.
o Bildsprachliche Anregungen mit „Fühlpotenzial“ zur Bekämpfung, bzw. Selbstheilung von Krebs, z.B. in Form von Metaphern oder konkret/realen Bildern wie Krebs vom Immunsytem bekämpft wird und in hypnotische Form bringen.

– Immuntherapien
Da nicht alle Patienten von allen Onkologen auf vor allem die neuen Immuntherapien aufmerksam gemacht werden, kann es aber für einzelne Patienten überlebenswichtig sein, besonders für diejenigen, für die keine der herkömmlichen Therapien wirksam sind. Viele dieser Patienten scheuen keinen Aufwand, um die Chancen aufrecht zu erhalten, wieder gesund zu werden. Selbst wenn diese neuen Therapien noch nicht ausgereift sind, zeigen sie eindeutig den Weg auf, wo’s in Zukunft mit den Krebstherapien hingeht. Für die Hypnotherapeuten selbst können die neuen Ansätze der Immuntherapien als Inspirationsquelle für die Hypnose verwendet werden. Denn mit dem Erkennen, wie vielfältige Möglichkeiten vorhanden sind, aus dem Immunsystem heraus Krebs zu bekämpfen, geht einher, wie intelligent und kreativ das Immunsytem überhaupt ist. Im Einzelnen handelt es bei den Immuntherapien um (wobei sicher viele andere in Vorbereitung) die „Car-T – Zellen -“, „Check-Point -“, „Impf -“ und die „Viren -“ Immuntherapien, die
bereits angewandt werden. Näheres dazu erfolgt im Kurs.

– Der individuelle Weg der Selbstheilung
Es ist zu begrüssen, wenn der Klient Sinn hat oder entwickelt, aus den Möglichkeiten der unterstützenden und komplementären Heilmittel und –verfahren (neben Hypnotherapie) aktiv zu finden und explorieren, auf das er anspricht. So benutzen Krebskranke:
Ernährungsberatung,
Meditation, zu Hause oder z.B. in Klöstern Tibets,
Mistelextrakte,
chinesische Medizin,
tibetische Medizin,
Hanföl,
Kurkuma,
Mediumheilungen (Brasilien),
Schamanische Heilungen (Peru), etc.
Körperübungen wie GiGong, etc.

• Umsetzen der Erkenntnisse der Psychosomatik
Wenn eine offensichtliche psychsomatische Dynamik festgestellt werden kann, lohnt es sich natürlich auch einen Aufwand zu betreiben die entsprechende Einseitigkeit des Denkens, Fühlens und/oder Handelns zu verändern.

• Umsetzen aller Erkenntnisse in der Selbsthypnose
Die Wirksamkeit der Hypnose wird wesentlich erhöht, wenn der Klient regelmässig Selbsthypnose ausübt. Dazu wird er instruiert, indem die für den Klienten herausgearbeiteten Aspekte des Hypnosomatic-Konzeptes, bzw. des Reach-in – Konzeptes umgesetzt werden, z.B. in Metaphern für die Bekämpfung des Krebses. Es ist vorteilhaft, wenn alle wesentliche Erkenntnisse in die Selbsthypnose fliessen können.

Die Lernmodule des „Hypnotherapie
von Krebs“ – Seminars

Auf Anfrage erhältlich.

 

Dr. Erich Zulauf

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